Rezension "Das Feuerzeichen"

  • Titel: Das Feuerzeichen
  • Autorin: Francesca Haig
  • Aus dem Amerikanischen von: Kathrin Wolf 
  • Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
  • Verlag: Heyne Verlag (Oktober 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • Genre: Jugendbuch
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 13 Jahren
  • Originaltitel: The Fire Sermon
  • ISBN-10: 3453270134
  • ISBN-13: 978-3453270138
  • Preis: 16,99€


Als Zwillinge geboren, zu Feinden erzogen

Vierhundert Jahre in der Zukunft: Durch eine nukleare Katastrophe wurde die Menschheit zurück ins Mittelalter katapultiert. Es ist eine Welt, in der nur noch Zwillinge geboren werden. Zwillinge, die so eng miteinander verbunden sind, dass sie ohne einander nicht überleben können. Allerdings hat immer einer von beiden einen Makel. Diese sogenannten Omegas werden gebrandmarkt und verstoßen. 
Es ist die Welt der jungen Cass, die selbst eine Omega ist, weil sie das zweite Gesicht besitzt. Während sie Verbannung, Armut und Demütigung erdulden muss, macht ihr Zwillingsbruder Zach Karriere in der Politik. Cass kann und will diese Ungerechtigkeit nicht länger ertragen und beschließt zu kämpfen. Für Freiheit. Für Gerechtigkeit. Für eine Welt, in der niemand mehr ausgegrenzt wird. Doch die Rebellion hat ihren Preis, denn sollte Zach dabei sterben, kostet das auch Cass das Leben …

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, immerhin hatte ich noch nicht viele Dystopien gelesen und war von dem Kurztext doch recht angetan.
Der Anfang gestaltete sich allerdings recht schwierig und ich fand nur schleppend in die Geschichte. 
Das Geschehen wurde ausschließlich aus der Sicht von Cass geschildert. Nichts Ungewöhnliches an sich, jedoch waren die Schilderungen so nüchtern dargestellt, dass sich einfach keine Verbundenheit zu der Hauptprotagonistin einstellen wollte. Ich verfolgte ihren Werdegang eher neutral und ebenso gefühlslos, wie ich sie selbst stellenweise empfand.
Dieser Umstand war wohl mein größtes Problem an dem Buch, diese emotionslosen Charaktere und Schilderungen des Geschehens, das zusätzlich auch noch unglaublich zähflüssig dahin dümpelte. 
Die Grundidee zu diesem Buch erschien mir wirklich grandios, doch in meinen Augen verschenkte die Autorin bei der Umsetzung einiges an Potenzial und vor allem an Spannung.
Zwar gab es auch spannende Momente und überraschende Wendungen, die viel zu schnell vergingen, doch der Weg dorthin war ebenso beschwerlich wie langatmig.
Schade fand ich ebenfalls, dass man über Zach, Cass Zwillingsbruder nicht viel erfuhr. Anfänglich hatte ich noch die Hoffnung, das Geschehen würde abwechselnd aus beiden Sichten erzählt werden, doch dem war nicht so. Die Tatsache, dass Zach das ganze Buch durch allgegenwärtig war und man doch fast nichts über ihn oder seine Beweggründe erfuhr, machten ihn für mich zu dem interessantesten Charakter.
Mich erinnerte dieser erste Band dennoch eher an eine unglaublich lange Einleitung, die den Leser auf die wahre Geschichte vorbereiten sollte.
Jedenfalls hoffe ich inständig, dass die Handlung im nächsten Band mehr an Fahrt aufnimmt und das Geschehen spannender verläuft.

Eine wirklich interessante Grundidee, deren Potenzial bisher leider nicht völlig ausgeschöpft wurde.


Francesca Haig wuchs in Tasmanien auf und promovierte in Literaturwissenschaften an der Universität Melbourne. Wenn sie nicht gerade an ihren eigenen Texten arbeitet, unterrichtet sie Kreatives Schreiben an der Universität von Chester. Für ihre Gedichtsammlungen wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Mit Das Feuerzeichen legt sie nun ihre erste Romantrilogie vor. Francesca Haig lebt mit ihrer Familie in London.

Feuerzeichen Trilogie
Band 1: Das Feuerzeichen
Band 2: Das Feuerzeichen Rebellion 
Band 3: Das Feuerzeichen Rückkehr

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