Rezension "Schatzsuche"

  • Titel: Schatzsuche
  • Autorin: Nora Miedler
  • Taschenbuch: 272 Seiten
  • Verlag: List Taschenbuch (Juni 2013)
  • Sprache: Deutsch
  • Genre: Roman
  • ISBN-10: 3548611486
  • ISBN-13: 978-3548611488
  • Preis: 8,99€

 Teddy Kis hat es geschafft: die pummelige Schuhverkäuferin mit Problemmutter und Hang zum Fettnäpfchen hat den Mann ihrer Träume erobert. Jetzt könnte es ja endlich losgehen mit Liebe, Sex und Zärtlichkeit, doch erst mal passiert gar nichts – und dann ganz viel: Aber kein Kissengeflüster, sondern eine Doppelhochzeit, und mittendrin Teddy! Klingt nach Mädchentraum, doch zwischen Hochzeitskleidern aus der Horrorshow, härtester Brautkonkurrenz, einer liebestollen Hochzeitsplanerin und einem absurd schüchternen Bräutigam überkommt Teddy eher Mordlust als Romantik. Wird die Liebe dennoch siegen?

Nachdem ich vor Jahren Aschenpummel gelesen hatte, stand für mich schnell fest, dass ich auch die Fortsetzung lesen musste.
Nun war es endlich soweit und ich war, trotz aller guten Erinnerungen an den ersten Band, enttäuscht.
Fand ich im ersten Buch Teddys tollpatschige und naive Art noch witzig, ging sie mir jetzt nur noch auf die Nerven. Ständige Selbstzweifel gepaart mit einem nicht existenten Selbstbewusstsein und einem Hang jedes Fettnäpfchen für sich zu beanspruchen, stolperte Teddy erneut durchs Leben. Nur das es dieses Mal nicht darum ging ihren Traummann zu erobern, sonder ihn zu behalten.
Dabei wurde das Paar die ganze Zeit über von ihren Familien fremdbestimmt. 
Wie gerne hätte ich Teddy und ihren Piraten einfach nur geschüttelt und die Meinung gesagt, damit sie aufwachten und sich ihren Familien gegenüber behaupteten. Aber nein, duckmausernd und jeden ernsthaften Konflikt vermeidend zog sich das Buch dahin wie Kaugummi. Die vorher so von mir gemochte Protagonistin entwickelte sich immer mehr zu einer Nervensäge und ihre herrische Mutter entpuppte sich mit ihren bissigen und teilweise auch beleidigenden Äußerungen zu einem kleinen Lichtblick in dieser traurigen Familienkomödie.
Selbst das unerwartete Auflehnen gegen die Familiendiktatoren und das Happy End der beiden Liebenden konnte das Ruder nicht mehr rumreißen.
Schatzsuche ist für mich ein sehr gutes Beispiel dafür, das man es manchmal einfach bei einem guten Buch belassen sollte und eine Fortsetzung auch ziemlich in die Hose gehen kann.

Diese Fortsetzung konnte mich überhaupt nicht überzeugen. Nervige Protagonisten, ein überspannter Handlungsstrang sowie ein zwanghaft witzig gemeinter Schreibstil wirkten eher bemüht als gekonnt.


Nora Miedler wurde 1977 geboren. Sie studierte Schauspiel am Konservatorium Wien und war auf zahlreichen Bühnen in Österreich und der Schweiz zu sehen, bis sie ihre frühere Leidenschaft, das Schreiben, wiederentdeckte. Bisher sind von ihr zwei Kriminalromane und zwei Frauenromane veröffentlicht worden, außerdem noch ein Jugenthriller, dem 2014 ein weiterer folgen wird. Ihr Krimidebüt "Warten auf Poirot" ist auch als Hörbuch erhältlich und wurde soeben unter dem Titel "Blutsschwestern" für das Fernsehen verfilmt. Nora Miedler lebt als selbstständige Autorin in Wien, gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten, ihren zwei Kindern und einer Katze. 

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