Rezension "ruhiggestellt"

  • Titel: ruhiggestellt
  • Autor: Martin S. Burkhardt
  • Broschiert: 317 Seiten
  • Verlag: bookshouse (August 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • Genre: Thriller
  • ISBN-10: 9963524516
  • ISBN-13: 978-9963524518
  • Preis: 4,99€ (eBook) 13,99€ (P-Book)


 Lenny Eggert freut sich auf ein gemütliches Wochenendfrühstück mit seiner Familie. Doch das Leitungswasser will nicht kochen. Sie wohnen in einem Neubaugebiet. Vielleicht ist das Wasser bei Bauarbeiten verunreinigt worden. Lenny bittet seinen Freund Joachim, eine Probe zu nehmen und im Labor seines Arbeitgebers zu untersuchen. Als Joachim am Ende des Tages wieder nach den Versuchstieren sieht, liegen sie apathisch in ihren Käfigen. Ist eine Substanz mit Absicht ins Leitungswasser gegeben worden, um den bevorstehenden G8 Gipfel zu sabotieren? Hinter dem Neubaugebiet befindet sich das edle Schlosshotel, in dem die Regierungschefs in Kürze einen Abend lang zu Gast sein werden. 

Lenny sorgt sich um seine Familie und forscht weiter nach. Kurze Zeit später ruft Joachim erneut an. Die zu Paaren eingesperrten Tiere haben sich gegenseitig zerfleischt. Übrig geblieben sind nur die jeweils Stärkeren. 

Ist die Substanz im Wasser dafür verantwortlich? Und wie werden die Menschen darauf reagieren?


Es gibt nur wenige Thriller, die ich gelesen habe, bei denen mir das Blut in den Adern gefror.
ruhiggestellt ist definitiv so ein Thriller.
Schon alleine die Vorstellung das sich dieses unglaubliche Szenario irgendwo in Deutschland, oder auf der Welt abspielen könnte beschert mir Magenschmerzen.
Ließ mich Herr Fitzek dank seinem Nachtwandler mit einer Beklemmung zurück und brachte mich dazu nachts in jedem Raum das Licht einzuschalten, während ich durch die Wohnung Richtung Badezimmer taperte, so versetzte mir Martin S. Burkhardt gerade zu, eine ausgewachsene Abneigung gegen Wasserhähne und Leitungswasser.
Die bestialischen Morde und Folterungen, die in diesem Buch beschrieben wurden, setzten mir merkwürdigerweise weniger zu als der Gedanke an eine Verschwörung, die einfach so über Menschen hereinbrechen kann, bestialische Ausmaße annimmt und dann erfolgreich vertuscht wird.
Die Fantasien eines einzelnen Autoren zeigte mir erneut auf, dass im Genre Thriller nicht Blut, Folter und Tod meine Schwachstelle darstellen und mir den Appetit verderben, sondern perfide Szenarien, die heimlich, still und leise sowie unerkannt hinter den Kulissen geplant werden und zur Wirklichkeit werden könnten.
Sind wir doch mal ehrlich, welcher Thrillerliebhaber glaubt schon daran, einem Psychopathen in die Hände zu fallen?
Zwar klingt auch ein von gewissenlosen und einflussreichen Personen durchgezogener heimlicher Menschenversuch unglaublich abwegig, allerdings mag ich Verschwörungstheorien und lasse mir von solchen Büchern gerne den Kopf vernebeln.
Der Hauptprotagonist Lenny Eggert beeindruckte mich sehr mit seinem Mut und Durchhaltevermögen. Ich hätte nach der ersten Gefahrensituation bereits meine Familie eingepackt und die Stadt verlassen.
Seine ewige Rückkehr in sein Haus und somit in die Gefahrenzone empfand ich dagegen oftmals als ziemlich dumm und verantwortungslos seinen Kindern gegenüber.
Das Geschehen wurde hauptsächlich aus der Sicht von Lenny erzählt, allerdings gibt es ab und an Szenenwechsel zu den Verschwörern oder Bewohnern des Wohngebietes die von dem verseuchten Wasser beeinflusst wurden.

Dieser Thriller war nicht nur brutal, sondern auch unheimlich spannend. Ich tauchte förmlich ab in die Geschichte und sah mich nicht nur mit den Ängsten der Hauptprotagonisten konfrontiert, sondern auch mit einer unbekannten Bedrohung, die mir eine Gänsehaut verpasste.


Martin S. Burkhardt, Jahrgang 1970, hat eine grundsolide kaufmännische Ausbildung absolviert, Pressearbeit für verschiedene Theater gemacht und als freier Redakteur gearbeitet. 2002 gründete er die Musicalzeitschrift „Blickpunkt Musical“.

2006/2007 war er unter den fünf Finalisten beim „rotfuchs Jugendbuch Schreibwettbewerb“. Seitdem gilt seine große Leidenschaft der Gänsehaut anderer - allerdings erwachsener - Leute und dem Verfassen unheimlich gruseliger Geschichten.Über sich selbst sagt er: "Ich liebe es, mich zu gruseln. Unheimliche Geschichten habenmich schon immer fasziniert.Außerdem bereitet es mir einen Heidenspaß, selbst gruselige Geschichten zu erzählen und zu schreiben."



4 Kommentare:

  1. Hallo Monic, was für ein Zufall! Martin ist der Cousin meines Mannes und er wird sich über deine Rezension sehr freuen! 😋 Werde ihm gleich einen Link senden.

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  2. Huhu Teufelchen,
    Super Rezi! Der Thriller geht einem aber auch durch und durch.
    Liebe Grüße vom Lesemonsterchen Dani

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  3. Wow, das klingt spannend!!!
    Vielleicht werde ich es auch lesen, aber bei Thriller brauche ich immer die richtige Motivation ;)
    Mir würde das Buch vielleicht Angst machen, weil in diesem Jahr der G7 Gipfel gleich bei mir um die Ecke ist auf Schloss Elmau ist, das ist praktisch nur ein Katzensprung ;)
    Die Rezension ist jedenfalls toll.

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    1. Nicole du musst nur darauf achten das du nicht am gleichen Trinkwassersystem angeschlossen bist wie das Schloss *lach*

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