Rezension "Schwarze Lügen"

  • Titel: Schwarze Lügen
  • Autorin: Kirsten Boie
  • Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
  • Verlag: Oetinger (Mai 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • Genre: Jugendbuch
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
  • ISBN-10: 3789120154
  • ISBN-13: 978-3789120152
  • Preis: 17,95€
 Wer hat Angst vor Melody? Ein fesselnder Kirsten-Boie-Krimi. 
Als ihr Stiefvater ihre Klarinette zerstört, reißt die 15-jährige Melody von zu Hause aus. Zur gleichen Zeit wird ihr Bruder beschuldigt, eine Bank überfallen zu haben - nicht zuletzt wegen seiner dunklen Hautfarbe. Was Melody nicht weiß: Die verschwundene Beute befindet sich in ihrer Tasche. Als der wahre Täter ahnt, wo das Geld sich befindet, wird es gefährlich, nicht nur für Melody, sondern für ihre ganze Familie. 
Ein spannendes Spiel mit kulturellen Vorurteilen und genauem Blick für soziale Milieus, packend und unterhaltsam erzählt.

 Das Cover ist zwar nicht ganz so mein Geschmack, etwas zu unscheinbar und dunkel, aber dafür machte mich die Kurzbeschreibung neugierig.
Ich rechnete mit einem spannenden Jugend-Krimi mit rassistischen Elementen, doch spannend ist nicht das Wort, das mir als Erstes zu diesem Buch einfällt.
Die ganze Lektüre zog sich dahin wie Kaugummi und ich verlor von Seite zu Seite die Lust am Lesen, was zum einen an dem für mich recht gewöhnungsbedürftigen Schreibstil lag. 
Nach den ersten 150 Seiten war ich ernsthaft am Überlegen das Buch abzubrechen. Ich fand einfach nicht in die Geschichte und war von dem Beschriebenen eher verwirrt und gelangweilt. 
Die Geschichte wird aus der Sicht von mehreren Protagonisten erzählt, was es für mich nicht wirklich einfacher machte dem Geschehen zu folgen. Etwas Spannung kam erst ins Spiel als Melody sich mit ihren beiden neuen Freunden auf den Weg macht den wahren Bankräuber zu finden.
Sehr gefallen hat mir allerdings der Einfluss von kulturellen Vorurteilen und den verschiedenen sozialen Schichten, die in dem Buch aufeinandertreffen. 
Die Hauptprotagonistin ist dunkelhäutig und hat dadurch mit vielen Vorurteilen und Anfeindungen zu leben. Diese Vorurteile und das mangelnde Interesse hinter die Kulissen zu gucken sind Gründe, warum ihr Bruder in Untersuchungshaft landet.
Mich überraschte und verärgerte die Blindheit der ermittelnden Polizisten und führte mir schmerzlich vor Augen das auch ich nicht vor Vorurteilen gefeit bin.
Wir lassen uns halt doch all zu oft von Äußerlichkeiten beeinflussen und stecken Menschen in Schubladen, ohne ihnen eine Chance zu geben.

 Schwarze Lügen hat gute Ansätze und behandelt ein Thema, das auch in der heutigen Zeit aktuell ist, dennoch konnte das Buch mich nicht wirklich begeistern.


Das Kirsten Boie ihren Beruf als Lehrerin an den Nagel gehängt hat, ist ein Glücksfall für zahllose Kinder: "Paule ist ein Glücksgriff" (1985) wurde das erste von vielen Dutzend Büchern, mit denen Kirsten Boie, geboren 1950 in Hamburg, seither Kinder wie Kritiker für sich begeistert. Alltagsnahe Geschichten für kleine Leser zu schreiben, ist ihr großes Talent. Einige der Bücher, in denen sie u. a. über Freud und Leid von Rittern, Prinzessinnen und Piraten erzählt, wurden sogar für das Fernsehen adaptiert. 2007 erhielt Kirsten Boie den Deutschen Jungendliteraturpreis für ihr Gesamtwerk.

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