Rezension "Und nachts die Angst"


  • Titel: Und nachts die Angst
  • Autorin: Carla Norton
  • Taschenbuch: 400 Seiten
  • Verlag: Knaur TB (Juni 2013)
  • Sprache: Deutsch
  • Genre: Thriller
  • Originaltitel: The Edge of Normal
  • ISBN-10: 3426513773
  • ISBN-13: 978-3426513774
  • Preis: 8,99€




Die unbeschwerte Kindheit der 12-Jährigen Reeve LeClaire fand ein jähes Ende an dem Tag, an dem sie ein perfider Triebtäter entführte und misshandelte. Erst nach Jahren der Gefangenschaft konnte Reeve fliehen und ihr Peiniger gefasst werden. Doch Jahre nach ihrer Flucht werden in Kalifornien erneut drei Mädchen entführt, von denen schließlich eins entkommen kann: Tilly. Sie ist das jüngste Opfer, schwer traumatisiert und verweigert jegliche Aussage. Schließlich bitten die Eltern des Mädchens Reeve um Hilfe. Immer tiefer gerät Reeve in die aktuellen Ermittlungen und ins Visier des brutalen Killers, der sie keine Sekunde unbeobachtet lässt …

Ich habe diesen Thriller in der Buchhandlung anhand des schlicht, aber geheimnisvoll gestalteten Covers entdeckt und musste es einfach lesen. 
Das Thema Pädophilie ist leider immer wieder aktuell und wird auch in so manchen Büchern thematisiert, allerdings stehen in den meisten Büchern die Ermittler und Täter im Mittelpunkt.
Dieses Buch ist für mich schon alleine eine Besonderheit, weil hier zwar auch die Ermittlungen im Vordergrund stehen, diese aber hauptsächlich aus der Sicht eines früheren Opfers geschildert werden.
Wir begleiten Reeve, die als Kind entführt und über Jahre hinweg missbraucht sowie misshandelt wurde, nach Kalifornien, wo sie einem anderen jungen Opfer, das ähnliches erlebte, beisteht. Dabei wächst die auch noch nach jahrelanger Therapie unsichere Reeve über sich selbst hinaus und begibt sich eigenständig auf die Suche nach den anderen beiden vermissten Mädchen.
Sehr interessant fand ich auch, dass bei manchen Kapiteln nicht nur Ortsangaben benannt werden, sondern auch die Wochentage. So kann man gut verfolgen, wie lange die Ermittlungen andauern.
Zwischenzeitlich wechseln sich die erzählenden Personen ab, sodass wir das Geschehen nicht nur aus der Sicht von Reeve erfahren, sondern auch auszugsweise aus der Sicht der Opfer und die des Täters.
Und der Täter in diesem Thriller ist nicht nur krank und pervers, sondern auch ziemlich clever, denn er hat nicht nur eine sichere Methode ausgearbeitet, um mit den begangenen Entführungen nicht in Verbindung gebracht zu werden, er hat sich auch so sehr unter Kontrolle, das er keine Spuren, die zu ihm führen hinterlässt und selbst ein Sündenbock ist sofort parat.
Ich habe von der ersten bis zur letzten Seite mitgefiebert und konnte das Buch kaum aus der Hand legen so gefesselt war ich von dem Grauen. 
Dieses Buch überzeugte mich nicht durch bestialische Morde oder großes Blutvergießen, sondern durch eine Geschichte, die beängstigend real sein kann.

Ein spannender Thriller der nicht nur Einblicke in einen kranken Geist ermöglicht, sondern uns auch an dem langen Weg der Opfer zur hart erkämpften "Normalität" teilhaben lässt.


Die US-Amerikanerin Carla Norton ist eine erfolgreiche Gerichtsjournalistin und berühmte Bestsellerautorin von True-Crime-Büchern. Mit "Und nachts die Angst" legt sie ihr beeindruckendes Thrillerdebüt vor, das über Nacht in zahlreiche Länder verkauft wurde.

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