Rezension "Die Flucht der blauen Pferde"

  • Titel: Die Flucht der blauen Pferde
  • Autorin: Sabine Schulze Gronover
  • Broschiert: 320 Seiten
  • Verlag: Emons Verlag (September 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • Genre: Kriminalroman
  • ISBN-10: 3954517248
  • ISBN-13: 978-3954517244
  • Preis: 10,90€


 Konstantin Neumann, ein Ex-Knacki, zieht in eine ruhige Gegend von Münster, um sein Leben neu zu ordnen. Die Frauenleiche im Hausflur ist natürlich nicht eingeplant und wirft bei der ermittelnden Kommissarin unangenehme Fragen auf. In der beklemmenden Atmosphäre eines kleinbürgerlichen Mehrfamilienhauses wird dadurch der bereits wegen eines früheren Totschlags verurteilte Straftäter zum Ermittler wider Willen. Wer hat die junge Frau wirklich auf dem Gewissen? Hinter wessen Fassade tun sich welche Abgründe auf? Plötzlich entdeckt Konstantin eine merkwürdige Spur zu einem längst verschollenen Gemälde von Franz Marc. Welches Geheimnis wird von wem seit Jahrzehnten wohl gehütet? Taucht das sagenumwobene, unschätzbar wertvolle Bild nach siebzig Jahren tatsächlich wieder auf? Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Gemälde und dem Mord?


Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde entdecken und war ganz und gar gefesselt.
Der Grundkern des Geschehens drehte sich um ein Bild, das nach dem Zweiten Weltkrieg verschwand und dessen Verbleib bis heute ungeklärt blieb. Schon alleine die Tatsache, dass es in diesem Buch um Geheimnisse aus der Nazizeit ging, faszinierte mich und die Autorin gewährte dem Leser wirklich unglaubliche Einblicke in diese Zeit und einem Zweig der Kunstgeschichte. So war das Buch gespickt mit Informationen, die teilweise einer Geschichtsstunde gleichkamen, doch dieser Umstand war weniger störend als zu Anfang erwartet und fügte sich wunderbar ins Geschehen. 
Der Kriminalfall, der diese Thematik einrahmte, war jedoch nicht weniger interessant. So hatte ich es mit einem Hauptprotagonisten zu tun, der ebenso seine Geheimnisse hatte, wie die Hausgemeinschaft in die er einzog. Konstantin gefiel mir wirklich gut und ich fand sofort einen Draht zu ihm. Eine weitere Protagonistin, die es mir sehr angetan hatte, war die ermittelnde Kommissarin. Sie bildete einen so großen Kontrast zu Konstantin, das es einfach nur Spaß machte deren Aufeinandertreffen zu verfolgen.
Die ganze Geschichte war zusätzlich gespickt mit einer gesunden Prise Wortwitz, was dem Kriminalfall auflockerte und mir so manches Lachen entlockte. Zusätzlich ließ sich die Autorin unglaubliche Entwicklungen einfallen, die den Spannungsbogen konstant oben hielten. Ich konnte gar nicht anders, als an dieser Lektüre zu kleben.
Das Ende wurde so gehalten, das diese Episode zwar beendet war, jedoch genug Zündstoff für eine erneute Suche nach den blauen Pferden ermöglichte. Ich hoffe sehr auf ein Wiedersehen mit Konstantin und eine erneute Jagd nach "Dem Turm der blauen Pferde".
Ich habe ein Bild dieses Gemäldes von Franz Marc zugefügt, damit ihr sehen könnt, worum es sich in diesem Buch dreht.
Dieser Kriminalroman ist ein wahrer Pageturner, der seinesgleichen sucht.


Sabine Schulze Gronover, geboren 1969 in Hamm-Heessen, studierte Diplom-Pädagogik und Kunsttherapie an der Universität Münster. Seit 1993 arbeitet sie als Therapeutin an der Lwl-Klinik Münster und seit 2010 zusätzlich auf der Palliativstation des St.-Josef-Krankenhauses. Sie lebt mit einigen Tieren und ihrer Familie auf dem Land in Mersch-Drensteinfurt.

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