Wer glaubt, Märchenstunden seien nur etwas für Kinder, kennt Achim Amme nicht.
Der bekannte Hamburger Autor, Schauspieler und Ringelnatzpreisträger beweist das Gegenteil:
Obwohl der Titel „Rotkäppchen & Co.“ vielleicht Vertrautes erwarten lässt, können sich die Besucher auf ihre Vorbildung in Sachen Grimmsche Märchen nicht verlassen.
Amme hat einige weniger bekannte Perlen und Denkwürdigkeiten aus dem reichen Geschichtenfundus der Brüder Grimm hervorgestöbert und bringt außerdem Werke jüngerer Autoren mit, die sich unterschiedlich respektvoll mit dem Grimmschen Erbe auseinandergesetzt haben. Faszinierend ist dabei zu beobachten, wie der Schauspieler jeder Erzählung ihren persönlichen Klang zu verleihen vermag. So erweckt er die Charaktere seiner Geschichten zum Leben und pointiert geschickt die Intention der Verfasser. Fast hat man das Gefühl, Amme lese den Text zwischen den Zeilen mit. Neben den erzählerischen Fähigkeiten trägt auch die Zusammenstellung des Programms zum hohen Unterhaltungswert bei. Es bietet einen gut abgestimmten Wechsel zwischen heiteren und nachdenklichen Texten. Die Kürze und Dichte der Geschichten bewirken, dass die Aufmerksamkeit nie nachlässt und die Zuhörer sich auf jedes Märchen neu konzentrieren können. Die Besucher erwartet ein ungewöhnlicher Märchenabend, der lange nachwirkt.
(Quelle: Oliva Buchhandlung)
So stand es auf der Rückseite des Flyers, den ich Anfang April in der Buchhandlung meines Vertrauens entdeckte.
Natürlich habe ich die Chance sofort ergriffen und mir eine Karte für diesen märchenhaften Abend gesichert.
Zu meiner Schande muss ich jedoch gestehen das mir Achim Amme bisher kein Begriff war, aber ich liebe Märchen und so ging ich ohne jegliche Erwartungen, aber gespannt wie ein Flitzbogen in diese Lesung.
Bevor ich euch jetzt von meinem tollen Abend berichte, möchte ich euch aber erst mal Achim Amme etwas genauer vorstellen.
Achim Amme legte 1968 sein Abitur am Gymnasium Uetze ab, anschließend sein High School Diploma in Kokomo, USA. Nach Abbruch des Studiums der Theaterwissenschaft in Köln absolvierte er die Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel in Berlin. Sein erstes Engagement bekam er 1971 bei George Tabori. Weitere Theaterstationen waren Göttingen, Paderborn und Hannover, sowie europaweite Tourneen mit der Theatermanufaktur Berlin und dem Goethe-Institut.
Seit 1978 arbeitet Amme als freier Autor mit eigenen Lyrikbänden, Beiträgen zu zahlreichen Anthologien, Satiren für die Süddeutsche Zeitung (1997–2001) und als Lektor für den Stern und das ZDF (1995–2008). Daneben tourt er mit diversen Live-Programmen durch Deutschland, teils mit eigenen, teils mit fremden Texten und Liedern. Die Schwäbische Zeitung schrieb: „Der Leise unter den Lauteren.“ Seit 1997 ist Amme vermehrt auch als Schauspieler für Film und Fernsehen tätig.
Achim Amme ist Mitglied im Verband Deutscher Schriftsteller (VS) und Joachim-Ringelnatz-Preisträger.
(Quelle: Wikipedia)
Am 23.April war es dann endlich so weit und ich machte mich auf den Weg zur Oliva Buchhandlung. Als ich kurz vor 19 Uhr an der Buchhandlung ankam, wurde man dort schon erwartet und freudig begrüßt. Die kleine Caféecke war bereits für die Lesung vorbereitet und ich suchte mir einen Platz in der ersten Reihe.
Im ersten Teil der Lesung trug Herr Amme uns vier Märchen von den Gebrüdern Grimm (von denen mich
"Der alte Großvater und der Enkel" besonders berührte),
eines von Janosch (Der faule Heinz) und vier seiner eigenen Werke vor.
Bei "Doppelt Belichtet" wurden wir Zeugen der schauspielerischen Begabung von Herrn Amme, der beim Vortragen dieses Werkes sehr überzeugend einen Betrunkenen mimte.
Die eigenen Werke stammen aus dem Buch "Ammes Märchen" welches man unter anderem in der kurzen Pause erwerben konnte.
Zudem wurde man während der Pause von der Oliva Buchhandlung mit Getränken versorgt und konnte die Gelegenheit nutzen und ein kurzes Gespräch mit Herrn Amme zuführen, der sich zusätzlich die Zeit nahm, um die erworbenen Werke auf Wunsch hin zu signieren.
Im zweiten Teil der Lesung ging es ebenso unterhaltsam weiter wie im Ersten.
Nun wurden uns verschiedene Interpretationen von Rotkäppchen vorgetragen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können.
Neben der Fassung von James Thurber, lauschten wir der Interpretation von Thaddäus Troll und Franz Hohler.
Es war einfach beeindruckend, wie Herr Amme jede einzelne Geschichte zum Leben erweckte.
Den kategorischen Rausschmeißer gab es von einem Künstler, der bei uns in Cuxhaven ein großer Begriff ist: Joachim Ringelnatz.
Es war einfach beeindruckend, wie Herr Amme jede einzelne Geschichte zum Leben erweckte.
Den kategorischen Rausschmeißer gab es von einem Künstler, der bei uns in Cuxhaven ein großer Begriff ist: Joachim Ringelnatz.
Nach einer kleinen Zugabe, lies das begeisterte Publikum den sympathischen Autoren endlich ziehen.
Ich freue mich jetzt schon auf die nächste Lesung, die für den 27.November 2014 geplant ist.
Da ich vorher noch nie an einer Lesung teilgenommen, oder einen Bericht über so ein Ereignis verfasst habe, seid bitte gnädig mit mir und sparsam mit eurer Kritik.
Liebe Grüße euer
Winterteufelchen
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