Rezension "Amokspiel"

  • Titel: Amokspiel
  • Autor: Sebastian Fitzek
  • Taschenbuch: 448 Seiten
  • Verlag: Knaur (April 2007)
  • Sprache: Deutsch
  • Genre: Psychothriller
  • ISBN-10: 3426637189
  • ISBN-13: 978-3426637180
  • Preis: 9,99€




 Dieser Tag soll ihr letzter sein. Die renommierte Kriminalpsychologin Ira Samin hat ihren Selbstmord sorgfältig vorbereitet. Zu schwer lastet der Tod ihrer ältesten Tochter auf ihrem Gewissen. Doch dann wird sie zu einem brutalen Geiseldrama in einem Radiosender gerufen. Ein Psychopath spielt ein makaberes Spiel: Bei laufender Sendung ruft er wahllos Menschen an. Melden die sich am Telefon mit einer bestimmten Parole, wird eine Geisel freigelassen. Wenn nicht, wird eine erschossen. Der Mann droht, so lange weiterzuspielen, bis seine Verlobte zu ihm ins Studio kommt. Doch die ist seit Monaten tot. Ira beginnt mit einer aussichtslosen Verhandlung, bei der ihr Millionen Menschen zuhören …

Nachdem ich schon zwei Bücher des Autoren förmlich verschlungen habe, stand für mich schnell fest das ich auch seine anderen Bücher lesen möchte.
Mein dritter Thriller aus dem Hause Fitzek kann jedoch nicht mit Büchern wie "Der Nachtwandler" und "Abgeschnitten" mithalten, was wohl auch daran liegt das "Amokspiel" eines seiner ersten Werke ist. Dennoch war dieses Buch wieder ein besonderer Thrillergenuss, was für mich in erster Linie an der skurrilen Hauptprotagonistin und den teilweise sehr komplexen Nebencharakteren lag. Die Story an sich ist schon grotesk.
Wer kennt sie denn nicht, die Telefonspiele der Radiosender, bei denen man nur gewinnt wenn man sich mit der richtigen Parole meldet?
Nur dass der Einsatz dieses Mal tödlich endet, oder doch nicht?
Ich habe lange gebraucht um alle Verbindungen der einzelnen Protagonisten zueinander herauszufinden und war von den Drehungen und Wendungen in der Story immer wieder überrascht. Genau das macht für mich einen guten Thriller aus, das ich bis zum letzten Kapitel nicht weiß was passiert und alles möglich ist. Da werden Sympathieträger zu Verrätern, ungeliebte Charaktere zu Helden, man entwickelt Verständnis für den "Bösewicht" und Unverständnis für den Gesetzesapparat.
Amokspiel konnte mich aber trotz der ganzen Vorzüge, den dieser Thriller mitbringt nicht ganz so fesseln wie erwartet. Mit der Figur der Ira Samin steigt und fällt das Buch meiner Meinung nach. Sie ist unkonvenzionell und das sie selber betroffen ist bringt noch eine gewisse Würze mit ins Spiel. Auch ihre Vorgeschichte, die einem einen tollen Einblick in ihre körperliche und seelische Verfassung liefert, sowie die Umstände wie es dazu kam, sind toll beschrieben.
Das Ende war für mich überraschend und gab dem Ganzen ein kleines Happy End Feeling.

Ein spannendes Buch, von einem tollen Autor, das in keinem Thrillerregal fehlen darf.


Sebastian Fitzek, geboren 1971, ist der Star des deutschen Psychothrillers. Seine Bücher werden in vierundzwanzig Sprachen übersetzt; als einer der wenigen deutschen Thrillerautoren erscheint Sebastian Fitzek auch in den USA und England, der Heimat des Spannungsromans. Sein dritter Roman "Das Kind" wurde mit internationaler Besetzung verfilmt. Sebastian Fitzek lebt mit seiner Familie in Berlin.
Schreiben Sie dem Autor unter fitzek@sebastianfitzek.de.


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