Rezension "Omas Erdbeerparadies"

  • Titel: Omas Erdbeerparadies
  • Autor: Janne Mommsen
  • Taschenbuch: 256 Seiten
  • Verlag: rororo (Juni 2013)
  • Sprache: Deutsch
  • Genre: Roman
  • ISBN-10: 3499259567
  • ISBN-13: 978-3499259562
  • Preis: 8,99€


Das Paradies. So fern. So nah.

Seit 1898 ist es eine Institution auf Föhr: das Gasthaus mit dem seltsamen Namen «Erdbeerparadies». Es gibt hier Feuerwehrbälle und Punkkonzerte, bei der Fußball-WM 1954 saßen alle vor dem einzigen Fernseher auf der ganzen Insel und auch Oma Imke hat schon als junges Mädchen im «Erdbeerparadies» geschwooft. Tanzen kann Imke inzwischen nicht mehr, aber ihre gute Laune, die hat sie sich erhalten. Und sie freut sich, dass seit neuestem ihr Sohn Arne der neue Wirt ist. Leider kein sehr geschickter. Was, wenn Insulaner wie Urlaubsgäste jetzt alle in die doofe neue Großdisco «Island Palace» abwandern? Familie Riewerts, sonst stets im Streit vereint, ist entschlossen, für ihr Inselparadies zu kämpfen!

Turbulenter und liebenswerter als bei Oma Imke und ihrer Familie ging's auf deutschen Inseln selten zu.

Omas Erdbeerparadies ist der vierte Band über Oma Imke, ihre Familie und die Insel Föhr.
Aufgrund des Titels dachte ich erst an einen Erdbeerhof als Ort des Geschehens und nicht an eine alte Diskothek.
Der Beginn der Geschichte gefiel mir recht gut, da ich auch ohne Vorkenntnisse der anderen Bücher gut ins Buch fand und dank einigen Rückblenden auch über das vorherige Geschehen informiert wurde. Die bevorstehende Rettung des Erdbeerparadieses und auch die angedeutete Romanze zwischen Oma Imkes Enkelin und dem DJ der Konkurrenz versprechen eine nette Sommerlektüre. 
Doch leider werden angefangene Szenen und Ereignisse nicht weiter verfolgt und der Autor springt von einem Punkt der Geschichte zu einem anderen. Eben sitzt man noch im Erdbeerparadies und fragt sich ob die kleine Dorfdisco mit dem modernen Island Palace mithalten kann und schwupp finden wir uns in Amerika wieder. Ebenso störte mich, das vermehrt darauf hingewiesen wurde, dass Oma Imke nur vorübergehend bei ihrem Sohn Arne untergekommen ist. Diese Information ganz am Anfang des Buches und dann noch einmal als die Enkelin Jade auf Föhr anreiste hätten total ausgereicht.
Mir hätte es eindeutig besser gefallen mehr und ausführlicher über den Kampf ums Erdbeerparadies und die Liebe des jungen Paares zu lesen und nicht dieses sprunghafte Hickhack. Es bleiben einfach zu viele Dinge unerklärt und ich habe das blöde Gefühl, das da ziemlich viel einfach gestrichen und weggekürzt wurde. Dennoch hat mir der Schreibstil gefallen, er war locker, leicht und an manchen Stellen sehr amüsant, auch wenn das Gesamtbild an vielen Stellen stark bröckelt.

Eine leichte Sommerlektüre, die für meinen Geschmack zu viele Bau- und Schwachstellen aufweist.


Janne Mommsen, Jahrgang 1960, hat in seinem früheren Leben als Krankenpfleger, Werftarbeiter und Traumschiffpianist gearbeitet. Inzwischen schreibt er überwiegend Drehbücher und Theaterstücke. Mommsen hat in Nordfriesland gewohnt und kehrt immer wieder dorthin zurück, um sich der Urkraft der Gezeiten auszusetzen. Passenderweise lebt die Familie seiner Frau seit Jahrhunderten auf der Insel Föhr.

1 Kommentar:

  1. Schade, dass du so wenig Gefallen an diesem Buch finden konntest. Wie die beiden Bände davor ist auch das Erdbeerparadies als leichte Sommerlektüre gedacht und die meisten Leser haben diese Oma richtig lieb gewonnen.

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